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Wunsch nach Sicherheit

Veranstaltung zur Situation der Roma im Jugendzentrum ToTT

HERFORD — „Wir stehen zwischen zwei Welten!“ Nicht wenige Roma in Herford empfinden so. Viele von ihnen leben in Deutschland ohne sicheren Aufenthaltsstatus, eine Heimkehr auf den Balkan, in das Gebiet des ehemaligen Jugoslawien, können sie sich auch nicht vorstellen. „Dort gibt es keine Arbeit und keine Sicherheit für uns“, sagen sie. Wobei schon das Wort „Heimkehr“ fragwürdig ist: Etliche der jungen Erwachsenen sind als Kleinkinder nach Deutschland gekommen oder sind gar hier geboren, einige haben inzwischen selbst Kinder.

Mit einer Veranstaltung in seinem Jugendzentrum „ToTT“, das von vielen Migranten besucht wird, machte der CVJM Herford-Stadt im Rahmen der Interenationalen Woche gegen Rassismus auf das Schicksal dieser Gruppe aufmerksam, über die angesichts der aktuellen Flüchtlingsdebatte kaum jemand nachdenkt. Pfarrer Berthold Keunecke moderierte die Veranstaltung und ließ Ältere und Jüngere zu Wort kommen. Einige sprachen von geglückter Integration und einigermaßen sicheren Arbeitsverhältnissen, anderer von fortwährender Unsicherheit und dem Gefühl, von der deutschen Bürokratie willkürlich behandelt zu werden. Einig waren sich die meisten in zwei Punkten: Sie wollen in Deutschland leben und einen sicheren Aufenthaltsstatus haben. Und beim Dank an das Jugendzentrum ToTT und die dort angesiedelte Beratungsarbeit von Diplompädagogin Andrea Uemann: „Hier ist man immer für uns da. Hier ist eine Art Zuhause für uns.“

Interessierte Zuhörerin war die neue Herforder Beigeordnete für Schule, Kultur und Soziales, Birgit Froese-Kindermann. „Leider sind außer ihr nur wenige andere Politiker gekommen“, sagt etwas enttäuscht Diakon Jürgen Elmers als Leiter des Jugendzentrums ToTT.